Camping Baia Verde

angekommen wir sind!

Wir schreiben das Jahr 2014, Ende August, es ist unsere erste richtige Reise mit dem Wohnwagen und wir landen schlussendlich in der Toskana auf dem Platz Baia Verde. Die erste Station dieser Reise lag in der Schweiz. Das war mir persönlich viel zu spießig dort. Außerdem zu wenig sonnig.

Die Anreise war etwas holprig. 20 km vor dem Ziel hat sich unsere Handbremse verabschiedet. Aber, oh wunder, der Adac-Wagen war binnen 2 Minuten da. Er war zufällig in der Nähe. Wir wurden zum Platz eskortiert und unser Zugfahrzeug wurde abgeholt. Somit waren wir die nächsten anderthalb Wochen ohne Fahrzeug. Ganz entspannt. Bis zu dem Tag, an dem wir Babynahrung brauchten…

Spießig ist es auf Baia Verde nicht.

Der Platz ist tatsächlich riesengroß und ist in mehrere Zonen eingeteilt.

Wir hatten unseren Platz immer in der Reservierungszone, siehe rotes X

Da wir in der letzten Woche der Hochsaison eingetrudelt sind, war das mit dem Platz aussuchen so eine Sache. Aber wir haben einen Parzelle gefunden. Reinschieben mussten wir den Wohnwagen per Hand, da um uns herum tatsächlich eine wahnsinnige Zelt- und Wohnwagenstadt aufgebaut war. In Italien tummelt sich jeder in den Ferien an der Küste. Die Mama Miraculis hörte man aus jeder zweiten Ecke irgendetwas rufen und gegenüber war eine freundliche Nona mit ihrem Nono und den Enkelkindern abgestiegen. Insgesamt ein ganz herrliches Schauspiel! Wir fragen uns bis heute, warum es davon kein Foto gibt. Vielleicht waren wir so geflasht von der Gesamtsituation, dass wir daran nicht gedacht haben. Wir haben es aber nicht als unangenehm in Erinnerung. Nach einer Woche war das Schauspiel vorbei, die italienischen Ferien waren beendet. Ab da war es ruhig um uns herum.

Unser einziges Bild mit ansatzweise vollen Plätzen im Hintergund. Aber nix gegen die anfängliche Wohnwagenstadt.

Zurück zum Platz. Wir haben uns wunderbar unter den Pinien eingerichtet.

schattig unter Pinien

Fußläufig zum Strand sind es circa 2 Minuten. An der Strandbar bekommt man alles was das Herz begehrt. Cafe aller Art, günstige Cocktails und ein paar Kleinigkeiten zum Essen.

Der Strand selber ist wunderbar und überschaubar. Das Wasser ist für 20 m bis teilweise circa 40 m sehr seicht abfallend. Somit also für Kinder bestens geeignet.

in der Nebensaison mangelt es hier nicht an Freiraum

Und das Beste an dem ganzen Platz ist, dass er autofrei ist. Mit dem Auto darf man nur darauf fahren, um auf- oder abzubauen. Ansonsten bleibt das Fahrzeug auf dem Parkplatz im vorderen Campingplatzbereich. Größere Einkäufe können per Sackkarre zum platz gebracht werden. Chapeau! Davon hätte ich gerne mehr Plätze in diesem Europa.

Auf dem Campingplatz selber gibt es diverse sanitäre Anlagen. Für die ganz kleinen gibt es eine Babybadewanne. Dort bildet sich während der Hauptsaison gegen Abend eine Warteschlange.

ohne worte

Des weiteren vorhanden sind: Spielplatz, Supermarkt, Obst- und Gemüsehändler, Spiel- und Gerümpelladen, Metzger, Wäscherei, Frisörladen, Ristaurante, Pizzerei, sogar eine kirchenähnliche Einrichtung und eine alternative Apotheke. Außerdem gibt es eine Information direkt neben der Rezeption, die auch bemannt ist und für Fragen zur Verfügung steht. Hier kann man Bücher tauschen.

Naja und natürlich gibt es eine Animation und am Abend so diverse Aktivitäten. Das haben wir uns aber alles nicht gegeben. Daher kann ich dazu nichts sagen.

Unsere Abendaktivität: Sonnenuntergang an der Bar – „die Sonne geht immer hinter Elba unter und der Sonnenuntergang ist orange!“ – kleiner Insider!!

Vor dem Campingplatz gibt es eine Bushaltestelle. Man kann mit dem Bus nach Follonica fahren (wichtig um Babynahrung zu kaufen). Zu empfehlen wäre der markt in Follonica. Infos, wann und wo, gibt es an der Information.

Gleichermaßen zu empfehlen ist der Markt in Castiglione de la Pescaia. Dort lohnt es sich auch einen kleinen Spaziergang auf die Burg zu machen. Die Aussicht ist wunderbar. Im Ort selber gibt es ein paar nette kleine Cafés und eine Bummelmeile. Zudem gibt es dort einen schönen, kleinen, alternativen Hippieladen. Hurra.

Blick von der Burg
in den Gassen von Castiglione della Pescaia

Alles in allem gefällt es uns hier so gut, dass wir 2016 und 2017 wiederkommen.

In diesen Jahren treffen wir uns mit Freunden auf dem Campingplatz. Sie haben ein Mobilheim gemietet, welches einen guten Eindruck macht. Wieder andere Freunde haben einen Mietwohnwagen gemietet. Auch dieser ist gut ausgestattet. (Mietwohnwagen werden vom Platzbetreiber selber angeboten und von der Firma Gebetsroither)

Die Kinder sind nun schon keine Babys mehr und wir wollen ein bisschen mehr unternehmen. Daher nun also ein paar Ausflugsinformationen und Empfehlungen.

die Kinder bauen mittlerweile ihr eigenes Imperium, sammeln alles mögliche und malen es mit Wasserfarbe an.

Il plogetto- ein kleines und sehr feines Restaurant im nahe gelegenen örtchen Tirli. Man fährt mit dem Auto circa 12 minuten dorthin. Alles ist mit Liebe gemacht, es gibt Wildschweinspezialitäten, Maroni, und alles was sonst so im Wald zu finden ist. Ich empfehle das Wildschweingulasch.

Trattoria de Grazia- dieses kleine Restaurant liegt auf dem Weg Richtung Castiglione. Hier gibt es herzliche Bedienungen, die nebenbei auch eine Augenweide sind (lacht). Außerdem natürlich ganz wunderbare Weine und tolles italienisches Essen.

Unsere Tagestour nach Rom findet ihr in einem gesonderten Beitrag.

Etwas weiter an den Strand runter kann man Tretboote mieten. Hat Spaß gemacht. Vor allem den Kindern.

Massa Marittima- ein schöner Ort! Sehenswert, italienisch und gemütlich. Wir haben einen Parkplatz vor dem Stadttor gefunden. Wir bewundern eine alte Kirche und besteigen den Uhrenturm. Das ist etwas abenteuerlich, wird aber mit einer wunderbaren Aussicht über das Dorf und das Land belohnt. Natürlich kann man auch hier ganz wunderbar an jeder ecke Essen gehen. Pizza Pizza Pizza! Pasta Pasta Pasta!

Aussicht vom Uhrenturm

Guter Hautarzt gefällig? Dr. Hassan Yazmiri! Privatarzt, freundlich, kompetent, englisch sprechend! Ist ja auch kein gebürtiger Italiener. Achtung, bitte erwartet hier keine deutschen Standards, wenn ihr zum Arzt müsst. Schenkt einfach Vertrauen!

Mega Highlight: Bagno di petriolo, die Schwefelquellen. Wir haben uns für die kleine und unscheinbare Variante entschieden. Das bekanntere Pendant dazu sind die Schwefelquellen in Saturnia. Das Wasser ist heiß, circa 40°. Man findet insgesamt vier Becken. Die Stimmung ist entspannt und angenehm, leise und irgendwie leicht benebelt. Auch unsere Kinder lassen sich von der Stimmung anstecken und kommen sogar mit in die heiße Wanne. Danach springt man direkt in den kalten Fluss. Achtung: akute Schnappatmungsgefahr!

alles etwas flapsig angelegt – sehr italienisch – somit sehr sympathisch

So, jetzt ist der Bericht auch wesentlich länger ausgefallen, als gedacht.

Resümee: entspannter, wenn auch sehr großer Campingplatz, mit einigen sehr guten Freizeitangeboten. Für die Nebensaison auf jeden fall sehr zu empfehlen! Wir sind bereits wieder gekommen.

Saluti! Heike

Zahlen und Fakten

  • geöffnet von April bis Oktober (Acsi card in der Nebensaison akzeptiert)
  • 1138 stellplätze (60-100qm) alle mit Strom möglich
  • 48 mietunterkünfte (Mobilheime und Mietwohnwagen)

Highlights

  • übersichtlicher Strand mit lässiger Strandbar
  • Fleisch-, Femüse- und Fischdealer (manchmal) direkt am platz
  • sehr kinderfreundlich
  • gustosa Pizza!!!

Internetseite: https://www.baiaverde.com/de/